Systemische Familien Aufstellung

Systemische Familien Aufstellung

Der systemische konstruktivistische Ansatz.

Systemisch heißt, ich betrachte den Klienten wie er in Beziehung ist, aufgrund dessen, wie er durch die Herkunftsfamilie oder auch durch den zwischenmenschlichen Bereich im Laufe seines Lebens geprägt wurde. Konstruktivistisch heißt, ich starte an dem Punkt mit dem Klienten, wo er wahrhaftig steht und nicht stehen sollte. (systemische Hierarchie)

Durch eine Familien Aufstellung können Verhaltensmuster oder auch Beweggründe ermittelt werden, die ein bestimmtes nicht erwünschtes Gefühl auslösen. Hierfür werden stellvertretend einzelne Personen im Raum positioniert, die stellvertretend für Familienmitglieder stehen, um zu sehen wie sie zueinander in Beziehung sind.

Die Gründe für eine Familienaufstellung können sehr vielfältig sein. Oft sind es andauernde Konflikte zwischen Familienmitgliedern, die schwer auszuhalten oder als sehr belastend für den Klienten empfunden werden. Für den Klienten kann sich die Situation somit klären. 

 

Wir treffen Sara

Für Außenstehende sah es so, als würde Sara ihr Erwachsenenleben „rocken“. Aber sie war unglücklich und völlig erschöpft, hatte keine Energie mehr. Das Wochenende war für Sara nie lange genug, und die Sonntage verbrachte sie im Bett. Ihr graute vor der kommenden Woche. Eine Arbeitswoche voller Anstrengung und Müdigkeit, auch durch den schlechten Schlaf bedingt. Sie schlief eigentlich nie durch. Grundsätzlich fragte Sie sich immer wieder, was mit ihr nicht stimmte, denn das täglich Arbeitspensum war ihr schon immer zu viel, auch als es ihr noch etwas besser ging. Die anderen schaffen, dass doch auch! Immer wieder kratzte die Frage an ihrem Selbstwert. Zudem trug sie eine endlos scheinende Traurigkeit mit sich rum, was für sie aber normal war, da sie es nicht anders kannte.

Sara versuchte, wann immer es ging, die Fassade von: Ich bin ganz normal aufrecht zu erhalten, und eine Schein-Persona bildete sich. Keiner vermutete, dass sie wirklich ein Problem hat. Ihre Gedanken behielt sie größtenteils für sich. Und trotzdem gab es Tage, da konnte sie ihre depressive Phase nicht verbergen. Manche bemerkten dies, sprachen sie darauf an. Sara wusste selbst nicht, warum sie so traurig war. Sie war als Kind schon immer wieder mal traurig gewesen, aber eben nicht immer. Sie hatte auch total schöne Tage, war als Kind viel draußen.

Der worst Case trat irgendwann ein, als sie sich unglücklich verliebte. Leider wurde ihre Liebe nicht erwidert, und eine unerträgliche Sehnsucht und Schmerz gesellte sich zu der sowieso schon anwesenden Traurigkeit und verstärkte diese. Suizidgedanken waren die Folge. Sie kam nicht mehr klar. Klinik Aufenthalte, Antidepressiva und Neuroleptika halfen ihr über die schwere Zeit, aber auch eine Psychotherapie war von Nöten. Sie ging den Weg immer weiter – welche Wahl hatte sie denn schon?! Durch die Psychotherapie kam viel Schmerz hoch und die Erkenntnis, dass der Ort, den sie Ihr zu Hause nannte, absolut toxisch für sie war, warf sie aus der Bahn. Der Boden wurde ihr unter den Füßen weggerissen. Wenn du kein zu Hause mehr hast, was hast du dann noch? Sie entschied sich, das Nest in dem sie aufgewachsen war zu verlassen. Missgunst schwappte ihr entgegen. Nachdem sie diesen entscheidenden Schritt getan hatte, stellte sich Heilung ein. Nach 6 Monaten brauchte sie keine Medikamente mehr. Dies alles war nur der Anfang. Sara hörte von der Systemischen Familien Aufstellung, das interessierte Sie, so trafen wir uns. Sie entschied sich für eine Familien Aufstellung. Und so bekam Sara antworten, woher ihre tiefe Traurigkeit kam. Sie konnte zum ersten Mal Kontakt zu ihrem Inneren Kind aufnehmen, bis heute arbeiten wir an dessen Heilung.

Fairerweise muss ich zugeben, dass bei schweren Traumata und Missbrauch sich vielleicht nie eine komplette Heilung einstellt, aber es ist immer Heilung in dem Sinne möglich, dass sich ein Mensch gesehen und wahr – genommen fühlt.